Der Nachfolgeclub des erfolgreichen King Kamehameha auf der Hanauer Landstraße in Frankfurt am Main hat nach nur 6 Monaten überraschend wieder geschlossen.
Laut Aussage der Betreiber sollte die Freiheit 2112 nach der eher kommerziellen Ausrichtung des „Kingka“ wieder zurück zu den Wurzeln elektronischer Musik und ein Juwel für alle Freunde des Techno und House-Sounds werden. Die Erwartungen der hiesigen Szene waren entsprechend groß, insbesondere da das Frankfurter Nachtleben in den letzten Jahren aufgrund zahlreicher Clubschließungen ziemlich gelitten hatte. Trotz der ansprechenden Aufmachung und der tollen Soundanlage konnte der Laden allerdings nicht richtig Fuß fassen und die Besucherzahlen blieben weit hinter den Erwartungen zurück.
Hierfür mag es viele Gründe gegeben haben. Zum einen herrschte eine gewisse Unsicherheit bezüglich der Publikumsausrichtung, da viele Clubgänger die Räume mit dem „Kingka“ verbanden, das eher auf eine schickere Zielgruppe zugeschnitten war. Zum anderen mag die fehlende Werbung ihren Teil beigetragen haben. Informationen über anstehende Partys waren sehr spärlich im Netz, von einem festen Monatsprogramm erst gar nicht zu reden. So gab es einzelne Tage oder ganze Wochenenden, an denen vermeintlich keine Partys stattfanden. Oder falls diese doch stattfanden, konnte man fast nirgends etwas über diese lesen. Ein roter Faden war bei den Veranstaltungen leider überhaupt nicht zu erkennen.
Ich habe nie verstanden warum der Club auf der hauseigenen Webseite den Slogan „House Music Club“ verwendet hat. Ich war noch nie ein Freund solcher Betitelungen, da sich ein Laden dadurch schon in seinem Auftritt einem Genre verpflichtet, das nur eine Facette der elektronischen Musik wiederspiegelt. Wenn ein Gast nun auf Techno oder eine andere Spielart elektronischer Tanzmusik steht, läuft man als „House Music Club“ Gefahr, gar nicht erst als Ausgehlocation in Betracht gezogen zu werden. Interessanterweise wurde dann allerdings doch mehr als House geboten, was vielleicht dem ein oder anderen entgangen sein dürfte.
Trotz allem hat mir persönlich der Laden gefallen und es fällt mir schwer nachzuvollziehen, warum der Club so einen schweren Stand hatte. In Anbetracht der Tatsache dass sich die Szene über mangelnde Clubs in Frankfurt beschwert, die sich elektronischer Musik verschreiben, hätte man annehmen müssen dass der Freiheit die Türen eingerannt werden würden. Da dies nicht einmal im Ansatz der Fall war und die meisten Veranstaltungen nur mäßig besucht wurden, scheint die Schließung am Ende vielleicht doch nicht mehr ganz so überraschend zu sein.
Trotz angeblicher Geldprobleme scheint aber der Auslöser der plötzlichen Schließung laut Vermieter Ardi Goldmann ein anderer zu sein. Nach einer letzten Party am Osterwochenende soll das gesamte Interieur des Clubs, inklusive Lautsprecher, Verstärker und sogar der Verkabelung, vom Betreiber herausgerissen worden sein. „Schlimmer als ein Totalschaden“ sei der Zustand der Räumlichkeiten und in absehbarer Zeit ist nicht mit einer Wiederherstellung zu rechnen. Somit findet die Freiheit 2112 ein jähes trauriges Ende…
da hast du mich erst auf den club heiss gemacht und jetzt ist er schon wieder zu…